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Islamische Religionspädagogik als schulische Normalität

Fahimah Ulfat im Gespräch mit dem Jenaer Projekt PROFJL2
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Foto: pixabay
Prof. Dr. Fahimah Ulfat
Prof. Dr. Fahimah Ulfat
Foto: Prof. Dr. Fahimah Ulfat

Herbart-Professur für
Lehrer/innenbildung 2021

Was zeichnet jene schulische Realität aus, auf die wir Lehramtsstudierende professionell vorbereiten wollen? Auch wenn die Bedingungen in Thüringen andere sind als beispielsweise in Nordrhein-Westfalen oder Baden-Württemberg, hat sich im Lernbereich „Religion/Werte/Ethik“ in den zurückliegenden Jahrzehnten eine geänderte Normalität entwickelt, die es wahrzunehmen gilt. Dies war der Gesprächsfaden, den die Tübinger Professorin für Islamische Religionspädagogik, Prof. Dr. Fahimah Ulfat, Anfang Juni drei Tage lang mit den Fachdidaktiker*innen und Bildungswissenschaftler*innen des Jenaer Projektes ProfJL2 – Professionalisierung von Anfang an im Jenaer Modell der Lehrerbildung diskutierte.

Professionalisierung im Gespräch

Den Rahmen für die Gespräche bildete das Format der Johann-Friedrich-Herbart-Gastprofessur, zu der von ProfJL alljährlich ein*e renommierte*r Gastwissenschaftler*in eingeladen wird. Die Herbart-Gastprofessur ist ein wichtiger Bestandteil des von der Qualitätsoffensive Lehrerbildung geförderten Jenaer Projekts. In diesem Jahr zeichnete das Promotionskolleg „Bildung, Forschung, Dialog“ unter der Leitung von Prof. Dr. Mirka Dickel (Geographiedidaktik) und Prof. Dr. Dr. Ralf Koerrenz (Globale Bildung) für die Organisation und Durchführung der Gastprofessur verantwortlich. In nicht-öffentlichen Gesprächen fand ein intensiver Austausch von Fahimah Ulfat mit den verschiedenen Teilprojekten von ProfJL statt.

Demokratiebildung und Islamische Religionspädagogik

Große Aufmerksamkeit erlangten im Rahmen der digital durchgeführten Veranstaltungen der öffentliche Festvortrag zu Beginn und das Symposium zur Zukunft der Lehrer*innenbildung zum Abschluss der Gastprofessur. In ihrem Festvortrag widmete sich Fahimah Ulfat zu Beginn der Gastprofessur dem konfliktträchtigen Thema „Demokratiebildung im / durch den Islam“. Die islamische Religionspädagogik könne konstruktiv an durchaus verschiedene positive Begründungen von Demokratie im Islam anknüpfen und müsse diese theoretisch wie praktisch in die religionspädagogische Bildung angehender Lehrer*innen integrieren.

Zukunft der Lehrer*innenbildung im Dialog

Im abschließenden Symposium zur Zukunft der Lehrer*innen-Bildung entfaltete Ulfat die Perspektiven einer islamischen Religionspädagogik als selbstverständliche Element einer neuen Normalität im Bereich „Religion / Werte / Ethik“. Parallel hierzu skizzierte die Mathematik-Didaktikerin Prof. Dr. Anke Lindmeier Konturen von Reformen, um die Bedeutung der Fachlichkeit in der Schule auch künftig absichern zu können. Feedbacks von drei „Critical Friends“ sowie eine angeregte Abschlussdiskussion zeigten, dass das dialogisch angelegte Konzept der Herbart-Professur zu vielen Gedankenanstößen geführt hat.